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Ivana Matić – An manchen Tagen

Ivana Matić – An manchen Tagen

Ort: EMDE GALLERY - Mainz

Ivana Matić – An manchen Tagen

ERÖFFNUNG: Freitag, 9. Februar, 18 bis 20:30 Uhr

Die Emde Gallery freut sich sehr, die Einzelausstellung „An manchen Tagen“ mit Zeichnungen von Ivana Matić anzukündigen.
In der Ausstellung präsentiert die Künstlerin eine fein abgestimmte Präsentation ausgewählter Arbeiten unterschiedlicher Werkgruppen, die einen Querschnitt ihrer Auseinandersetzung mit dem Medium Zeichnung bieten und so die vielfältigen Aspekte ihrer künstlerischen Praxis präsentieren. Erstmals werden in der Ausstellung auch Arbeiten aus ihrer neuen Wolken-Serie „High“ gezeigt.

Für Ivana Matić ist die Zeichnung das entscheidende Medium. Mit Bleistift und Kohle lässt sie auf unterschiedlichen Materialien wie Leinwand und Stoff, Papier und Pappe sowie Keramik Bilder entstehen, die sich durch die Hinwendung zum Alltäglichen auszeichnen.

Die Werke der Künstlerin sind geprägt von einer konsequenten Schwarz-Weiß-Ästhetik und Motiven aus ihrer alltäglichen Umgebung: Meist sind es einfache, normalerweise wenig beachtete Gegenstände wie Betten, Zäune, Schachbretter oder – wie in ihrer neusten Serie – Wolken. Dabei geht es ihr nicht um eine rein realistische Wiedergabe. Vielmehr verbirgt sich hinter den Bildern eine intime Auseinandersetzung mit den jeweiligen Gegenständen und den damit verbundenen, sich oftmals nicht auf den ersten Blick offenbarenden Themen und Erzählungen.

So ist der Maschendrahtzaun – ein typisches Motiv der Künstlerin – für Ivana Matić ein Symbol für limitierte Ressourcen und Möglichkeiten, da er vor allem dort zum Einsatz kommt, wo es an Mitteln für aufwendigere Zäune und Umgrenzungen mangelt. In anderen Motiven beschäftigt sie sich wiederum intensiv mit Themen wie Erinnerung und Vergänglichkeit. Die Alltagsgegenstände dienen also lediglich als Ausgangspunkt für eine weiterreichende und tiefergehende Reflexion.

Kennzeichnend ist, dass die Arbeiten von Ivana Matić über lange Zeiträume entstehen. Manchmal dauert es Wochen, bis eine Zeichnung vollendet ist. Das Zeitliche und Prozesshafte, das sich hier zu erkennen gibt, zeigt sich auch in Form von Verwischungen und Spuren, die die Künstlerin beim Zeichnen auf den Leinwänden oder Papieren hinterlässt.
Die großformatige, 2,67x1,36 Meter messende Kohlezeichnung „Gras drüber“ ist hierfür ein gutes Beispiel. Sie zeigt ein wellenartig strukturiertes, monochromes Muster in Schwarz auf weißem Grund. Die Leinwand wurde von Ivana Matić von oben bis unten, von links nach rechts vollständig durchgezeichnet, so dass dem Bild etwas Ausschnitthaftes anhaftet und der Eindruck entsteht, das Muster ließe sich ins Unendliche fortsetzen und weiterdenken. Die Arbeitsweise ist durch drei Phasen gekennzeichnet: In einem ersten Schritt wurde die Leinwand flächig mit Kohle geschwärzt, nachfolgend in einem akribischen Prozess die Bildstruktur aus dem dunklen Hintergrund ausradiert und anschließend erneut mit Kohle gezeichnet, woraus sich insgesamt eine Spannung zwischen Bildfläche und Bildtiefe ergibt.
Aus der Nähe gesehen, löst sich die Zeichnung in ihre einzelnen Elemente auf. Erst bei Betrachtung aus einiger Entfernung setzen sich die zahllosen Linien zu einer Graslandschaft zusammen. Auch scheint sich das Bild aufgrund der kontrastierenden, wellenartigen Linienführung regelrecht zu bewegen. Ein Eindruck, der durch die partiell verwischten Stellen, die unterschiedliche Schwarz- und Grauabstufungen zeigen und für eine gewisse Unschärfe sorgen, noch verstärkt wird.
Die Arbeit, in der auch Ivana Matićs Vorliebe für große Formate zum Ausdruck kommt, hat etwas Rhythmisches, Meditatives und weckt Assoziationen an das Fließen der Zeit. Sie steht exemplarisch für die intensive Auseinandersetzung der Künstlerin mit Vergänglichkeit. Der humoristische Titel „Gras drüber“ berührt und untergräbt gleichzeitig die Schwere, die mit diesem Thema einhergeht.

Ganz anders verhält es sich mit der Wolken-Serie „High“, in der sich Ivana Matićs Blick nach oben, gen Himmel wendet. Während sich das Bild „Gras drüber“ aus sich wiederholenden, geschwungenen Linien entwickelt und durch einen starken Hell-Dunkel-Kontrast gekennzeichnet ist, sind die Wolkenbilder insgesamt sehr weich gezeichnet und von großer Zartheit. Sie kommen fast ganz ohne Linien aus. Ähnlich aber wie in „Gras drüber“ hat Ivana Matić zunächst weiche Kohle flächig auf dem rauen Papier verteilt, so dass sich lediglich zarte Hell-Dunkel-Verläufe auf dem Grund manifestieren, und dann helle Flächen aus dem grauen Untergrund ausradiert.
Aus dem Helldunkel heben sich so imaginäre, naturhafte Wolkenformationen plastisch hervor, die von Blatt zu Blatt variieren: Mal sind aufgebauschte, rundliche Wolken zu sehen, mal dramatisch düster-drohende Wolkenballen, einige sind langgezogen und verlaufen streifenförmig, andere erscheinen gebirgsartig aufgetürmt. Die vielfältigen und unterschiedliche Stimmungen erzeugenden Wolkenbilder erscheinen dabei – je nach Lesart – als Sinnbild für Flüchtigkeit und Vergänglichkeit oder – wie der Titel „High“ vermuten lassen könnte – für Weite und Leichtigkeit.
Begleitet werden die größeren Wolkenbilder von einer in Form eines Tableaus zusammengestellten Serie sehr kleinformatiger Wolkenbilder.

In Kontrast zu den mit Kohle gezeichneten Wolkenbildern stehen die sepiafarbenen Keramikfliesen im hinteren Raum der Galerie. Sie werden in sechs Reihen auf an der Wand hängenden Regalen präsentiert, aufgeteilt in zwei Blöcke à drei Reihen mit jeweils vier Keramiken. Erstmals wurde die während eines mehrmonatigen Aufenthaltes in Serbien entstandene, aus weit über hundert Fliesen bestehende Werkgruppe mit dem Titel „Die Anderen“ im Jahr 2021 in der Wiesbadener Bergkirche im Rahmen der Kunstinitiative 2021 präsentiert, zuletzt, 2022/23, war eine Auswahl im Rahmen der FLUX4ART in der Kunsthalle Mainz zu sehen.

Ausgangspunkt und Hintergrund der Arbeit, in der die Künstlerin im Verlöschen begriffenen (Erinnerungs-)Bildern nachspürt und zeichnerisch erörtert, ist die Auseinandersetzung mit ihrer Herkunft. Ivana Matić ist 1986 im ehemaligen Jugoslawien geboren und aufgewachsen, kurz vor dem Bürgerkrieg und dem Zerfall des Landes, in einer Zeit, wie die Künstlerin selbst sagt, „in der ,die einen‘ plötzlich zu ,den anderen‘ wurden.“ (Ivana Matić, in: „Kunstinitiative 20/21 – die anderen“, Hrsg. Zentrum Verkündigung der EKHN, Ausst. Kat., Bergkirche Wiesbaden 2021, Frankfurt am Main 2021, S. 51). 2005 zog sie nach Deutschland und wurde somit selbst „zu einer von den anderen“. (ebd.)
Die in einem aufwendigen Herstellungsprozess einzeln hergestellten, handbemalten und traditionell gebrannten Keramiken zeigen Motive, die seit der Kindheit tief in ihr verankert sind: Gebrauchs- und Alltagsgegenstände wie eine Fliegenklatsche – die während ihrer Kindheit in jedem Haus zu finden war –, ein Teppichklopfer, ein Besen, Musikinstrumente, Kleidungsstücke, auf wenige Linien reduzierte Architekturen oder Zäune, architektonische Elemente wie steinerne Grundstücksmauern, Steinlöwen in den Gärten reicher Hausbesitzer oder Kinderspielplätze mit bloßen Metallgerüsten, aber auch landwirtschaftliche und folkloristische Motive sowie die Todesanzeige ihres Vaters.
Durch feine Linien und Schraffuren einerseits sowie dickere, gleichwohl überlegt eingesetzte Striche andererseits, transformiert Ivana Matić die Dinge in filigrane Zeichnungen. Sie gewähren nicht nur einen ganz persönlichen Blick auf die Gegenstände und Orte aus ihrer Vergangenheit. Die an erzählerischen Details reichen Darstellungen verlangsamen auch die Lesbarkeit und ermöglichen so eine genaue Betrachtung des Abgebildeten. Es sind Ruhe ausstrahlende, poetische Bilder, die das Leben und die Spuren alltäglicher Vergangenheit abbilden. Obwohl Menschen in den Zeichnungen nicht vorkommen, erzeugen die Arbeiten dennoch ein starkes Gefühl von Intimität. Nebeneinander aufgereiht formulieren Ivana Matićs bemalten Keramiken eine Erzählung, ein visuelles Archiv aus Bruchstücken der Erinnerung an ein vergangenes Leben, in der sich die Auseinandersetzung mit ihrer Herkunft auf eindringliche Weise offenbart.
Zwar sind die Keramikarbeiten von einer sanften Melancholie durchdrungen. Gleichwohl geht es der Künstlerin nicht darum, einen melancholischen Blick auf die Vergangenheit zu werfen, sondern einen Dialog zwischen „den einen“ und „den anderen“ herzustellen, sowie um die grundsätzliche Frage, inwiefern kulturelle Prägung in Sehgewohnheiten verankert ist, was wir vergessen oder in Erinnerungen behalten (vgl. ebd.).

Ergänzt wird die Ausstellung durch eine Reihe kleinformatiger Arbeiten wie den Einsamkeit ausstrahlenden Schlafzimmerinterieurs, die leere Betten zeigen. Hierbei handelt es sich um filigrane Kratzzeichnungen in Latex auf Tetrapackkartons. Auch die Zeichnungen mit fragmentarisch dargestellten Maschendrahtzäunen sind gekratzt, während die 15x15cm kleinen Schachminiaturen aus der Serie „Check no mate“, auf denen Szenen aus einer Schachpartie zu sehen sind, in Bleistift ausgeführt sind.

Trotz der unterschiedlichen Techniken und verschiedenen Materialien entfalten die Bilder eine deutlich wiedererkennbare Handschrift. Sie zeichnet sich aus durch ein überlegtes, reflektierendes Vorgehen und die Nähe zum Prozesshaften, die nicht nur eine Beschäftigung mit Themen wie Erinnerung und Vergänglichkeit erkennen lassen, sondern auch dazu beitragen, das Alltägliche auf poetische Weise aufzuwerten und mit neuen Augen zu sehen.

Ivana Matić, geboren 1986 in Šabac, Serbien, lebt und arbeitet in Mainz. Sie hat freie bildende Kunst studiert und 2017 ihr Studium als Meisterschülerin an der Kunsthochschule Mainz bei Prof. Andrea Büttner absolviert. Arbeiten der Künstlerin wurden in Einzel- und Gruppenausstellungen unter anderem im Rahmen der FLUX4ART in der Kunsthalle Mainz, im Wilhelm Hack Museum in Ludwigshafen, in der Bundeskunsthalle in Bonn (im Rahmen des Bundespreises für Kunststudierende), im Nassauischen Kunstverein in Wiesbaden und an weiteren Orten wie London und Berlin gezeigt. Darüber hinaus wurde Ivana Matić bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet, darunter 2017 mit dem Bundespreis für Kunststudierende und 2018 den Preis zur Förderung Mainzer Bildender Künstler und Künstlerinnen.

Am Donnerstag, den 29. Februar nimmt die Emde Gallery mit der Ausstellung teil an der PART Mainz, der Nacht der Kunst und Kultur in Mainz. Zur Dokumentation der Ausstellung erscheint außerdem eine Broschüre.

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